Eine zuverlässig dichte Gebäudehülle kommt nur zustande, wenn sie sorgfältig geplant und ausgeführt wird. Und: Die beteiligten Gewerke müssen sich untereinander abstimmen. Ohne Planung und Absprachen passiert es sonst leicht, dass der Elektriker nachträglich Löcher in die dichtende Folie schneidet oder der Klempner Rohre verlegt, obwohl an der Wand dahinter der Putz noch fehlt. Es gibt viele solcher Schnittstellen, an denen die Gebäudedichtheit scheitern kann. Wenn dagegen alle beim Thema Gebäudehülle an einem Strang ziehen, steigt die Chance, dass sie auch insgesamt gut und effektiv zusammenarbeiten. Und am Ende steht ein einwandfreies Haus, auf dessen Qualität man sich verlassen kann.

Wer ein Haus baut oder saniert, tut gut daran, sich aktiv für das Entstehen einer modernen Gebäudehülle stark zu machen.

Tipps für die Bau- oder Sanierungsphase:

• Stellen Sie gleich zu Anfang die richtigen Weichen, indem Sie auch bei Sanierungen einen fachkundigen Planer hinzuziehen! Hintergrundinfos dazu finden Sie auch im „Leitfaden Luftdichtheitskonzept"
• Investieren Sie in eine professionelle Baubegleitung!
• So manchen Fehler an der Gebäudehülle erkennen auch Laien. Achten Sie möglichst mit darauf, dass alles korrekt ausgeführt wird! Hilfe dabei bietet beispielsweise die „Checkliste Mauerwerksbau des FLiB".
• Planen Sie von vornherein einen Blower-Door-Test während der Bauphase ein und lassen das die Handwerker wissen! (Lesen Sie dazu auch „Blower-Door-Test ist nicht gleich Blower-Door-Test"!)
• Bestehen Sie darauf, dass jede entdeckte Fehlstelle in der Hülle verschlossen wird!
• Sie wollen Ihr Haus über einen längeren Zeitraum in Einzelschritten sanieren? Dann lassen Sie einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen. Er hilft dabei, das Gebäude in seiner Gesamtheit im Blick zu haben – und damit auch die Dichtheit seiner Hülle. Infos zum iSFP gibt es zum Beispiel beim Fachportal energieeffizientes Bauen und Sanieren oder bei Ihrem Energieberater.

Tipps für die Nutzungsphase:

• Achten Sie darauf, dass bei nachträglichen Einbauten oder Umbaumaßnahmen die Dichtheitsebene unversehrt bleibt.
• Sorgen Sie, etwa durch regelmäßiges Öffnen der Fenster, für einen angemessenen Luftaustausch in Haus oder Wohnung.
• Auch neue Fenster brauchen Wartung! Stellen Sie durch regelmäßiges Nachstellen der Beschläge sicher, dass die Fenster stets dicht sind und es weder zieht noch zu Lärmbelästigung von draußen kommt.

Eine dichte Bauweise...

• schützt die Konstruktion von Dach und Wänden vor dem Eindringen feuchter Raumluft.
• verhindert, dass warme Heizungsluft durch Ritzen und Fugen einfach so verloren geht.
• schützt vor Zuglufterscheinungen, die selbst gedämmte Wände kalt erscheinen lassen.
• ermöglicht Heizungs- und Lüftungsanlagen, wie geplant zu funktionieren.
• hält Luftschadstoffe, üble Gerüche aus Nachbarwohnungen oder auch Brandrauch fern.
• unterstützt den Lärmschutz.
• beugt einer Vielzahl möglicher Schäden und Beeinträchtigungen vor und vermeidet so Streitigkeiten zwischen Baufamilie und Ausführenden.
• ermöglicht kontrolliertes Lüften und verhilft uns dadurch zu guter Raumluft.

Hier erfahren Sie, wie die konkreten Risiken einer undichten Gebäudehülle aussehen.